Durchzugsverkehr verhindert Lebensqualität im Grätzel
Die Wiedner Bevölkerung geht zu Fuß oder fährt mit dem Rad. Die Autofahrer:innen kommen von auswärts.
Die Bewohner:innen der dicht verbauten Bezirke Wieden und Margareten sind eigentlich umweltfreundlich unterwegs:
Wird die Bevölkerung dafür mit breiteren Gehsteigen, mehr Grün und mehr Radwegen belohnt?
Leider ist das nicht so. Das Grün im öffentlichen Raum muss fast immer zulasten des fließenden und ruhenden PKW Verkehrs zurückstehen. Wir brauchen nur einen Blick auf die Verteilung der Flächen zu werfen, die für Fußgänger:innen, Radfahrer:innen und den motorisierten Verkehr zur Verfügung stehen: 67% der Verkehrsflächen sind Fahr- und Parkspuren, 31% sind Gehsteige und nur 1% sind Radwege (Quelle: wien.gv.at). Von den Gehsteigen entspricht noch dazu fast ein Drittel nicht einmal der vorgeschriebenen Mindestbreite! Wenn man zum Beispiel mit einem Kinderwagen durch die Mühlgasse geht, muß die oder der Entgegenkommende zwischen parkenden Autos auf die Fahrbahn ausweichen. Auch der Schulweg von der Wiedner Hauptstraße in die Schaumburgergasse ist in der Früh und zu Mittag ein riskantes Nadelöhr für viele Kinder und Jugendliche.
Die Wieden ist einer der Bezirke mit den wenigsten Grünflächen Wiens
Knappe 10% der Gesamtfläche sind Grünbereiche, große Anteile davon sind allerdings in Privatbesitz und stehen der Bevölkerung nicht als Erholungsgebiete zur Verfügung – das Theresianum oder der Park der Arbeiterkammer. Alle unsere Bemühungen um Baumpflanzungen und Grünbeete werden durch den angeblichen Bedarf an Parkplätzen konterkariert. In unserem dicht verbauten Bezirk sollten die Wünsche der 33.000 Bewohner:innen nach mehr Grün, mehr Schatten und Kühlung Vorrang haben vor dem Angebot der bequemen Durchfahrt mit dem Auto durch unseren Bezirk in die Innere Stadt.