Rückblick aufs Frauen*frühstück der Wiedner Grünen zum Thema: Armut ist weiblich

Viktoria Spielmann, Frauen- und Sozialsprecherin der Grünen Wien, Gemeinderätin und Landtagsabgeordnete war beim ersten Frauen*Frühstück nach 3 Jahren pandemiebedingter Pause wieder im Grünraum zu Besuch. Viele Frauen nutzten die Möglichkeit zu Diskussion, Austausch und Vernetzung.

Am 25.Februar referierte Viktoria Spielmann über die aktuelle Situation von armutsgefährdeten und -betroffenen Frauen und Kindern und wir diskutierten was wir tun können, um (Frauen)Armut zu beenden.
Laut Armutskonferenz sind 17% der österreichischen Bevölkerung armuts- oder ausgrenzungsgefährdet, d.h. das Einkommen liegt unter der Armutsgefährdungsschwelle (60% des Median-Einkommens; beträgt 1.371€ monatlich für einen Einpersonen-Haushalt) oder die Personen sind erheblich materiell benachteiligt oder leben in Haushalten mit keiner/ sehr geringer Erwerbsintensität.
Frauen (vor allem Alleinerzieherinnen und Pensionistinnen) und ihre Kinder sind besonders davon betroffen, da sie nach wie vor den Großteil der unbezahlten Arbeit leisten, weniger verdienen und sich wesentlich öfter in prekären Beschäftigungsverhältnissen befinden als Männer.
Expert:innen rechnen damit, dass sich die Situation in den kommenden Jahren aufgrund der Nachwirkungen der Pandemie und der Teuerungskrise weiter verschärfen wird.
Wir haben darüber gesprochen, dass Armut weiblich ist und wie wir Armut nachhaltig beenden können.
Und zwar durch
- eine solidarische Grundsicherung, die ein menschenwürdiges Leben ermöglicht
- Löhne rauf (insbesondere in den frauendominierten Branchen im Bereich Pflege, Soziales, Pädagogik usw.), Arbeitszeit runter! Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich
- Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem 1. Lebensjahr
- Moderne Karenz- und Elternzeit Modelle
- eine geschlechtergerechte Pensionsreform, die weibliche, unterbrochene Erwerbsverläufe stärker berücksichtigt und Diskriminierungen im vorherigen Erwerbsleben ausgleicht
- Einführung einer Vermögenssteuer, denn Vermögen ist weiterhin fest in männlicher Hand und in Österreich extrem ungleich verteilt
- geförderte Beschäftigung bei älteren Menschen (wie die ehemalige Aktion 20.000)
- Maßnahmen zur gerechten Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit!
- öffentliche Investitionen in klimasoziale Infrastruktur (Bildung, Verkehr, Pflege, Gesundheit, Soziales usw.)
Sozialpolitik ist Frauenpolitik! Es gibt noch viel zu tun!