Vorrang für Autos – und die Radfahrenden warten?

Eine verpasste Chance an der Kreuzung Wienzeile Operngasse

Es hätte eine Vorzeigekreuzung für den Radverkehr in Wien werden können. Eine gefährliche Verkehrssituation an der Kreuzung Wienzeile Operngasse führte zu einem dramatischen Unfall, und endlich wurde gehandelt. Doch was bleibt von den großen Worten und Versprechungen der Mobilitäts-Stadträtin Ulli Sima, dass Wien mehr Radverkehr braucht? Ernüchterung.
An der neuen Ampel auf der Rechten Wienzeile, wo Autos und Radfahrende vom Getreidemarkt in Richtung Operngasse fahren, wird das Problem klar: Autos bekommen Grün. Sofort. Ohne Verzögerung. Sie fahren, als wäre nichts gewesen, als hätte sich nichts geändert. Und die Radfahrer*innen? Sie müssen eine Minute und 15 Sekunden warten. Eine Minute und 15 Sekunden, während die Autos ungehindert weiterrollen.

Die Frage, die sich viele stellen: Warum? Warum werden Menschen, die sich für eine nachhaltige und gesunde Fortbewegung entscheiden, immer noch benachteiligt? Warum bekommen sie nicht den Vorrang, wo es doch so offensichtlich wäre, dass sie ihn brauchen? Stattdessen müssen sie warten und zusehen, wie der Autoverkehr – wie immer – bevorzugt wird.

Ob bewusst oder unbewusst – das Resultat ist immer dasselbe: Vorrang für Autos. Auch gegenüber von der Treitstraße auf die Operngasse stadteinwärts gibt es nun eine Ampel die Radfahrenden ausbremst. Die einfache Lösung einen Rechts-Grünabbiege-Pfeil anzubringen, damit Radfahrende stadteinwärts schnell weiterkommen, hatte man nicht bedacht. Um den Radfahrenden ein sicheres und schnelles Vorankommen zu ermöglichen, fordern die Grünen daher die Ampelschaltung zugunsten der Radfahrenden zu ändern und an 3 Stellen* dieser Kreuzung Grünabbiege-Pfeile anzubringen.

*Von der Rechten Wien Zeile auf die Busspur Operngasse stadtauswärts
Von der Treitstraße auf den Radweg Operngasse stadteinwärts
Vom Radweg Operngasse stadteinwärts auf die Treitstraße